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16:00 Samstag, 19. Juni 2021
Spielfilm Stadttheater
90 min. OmU

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Wildland
2020, Jeanette Nordahl

Nach dem Tod ihrer Mutter kommt die Waise Ida in die Obhut ihrer Tante. Was sich zuerst wie ein Ort der Geborgenheit anfühlt, entpuppt sich jedoch bald als mafiöser Clan einer gnadenlosen Matriarchin.

Zunächst fühlt sich Ida in ihrem neuen Zuhause wohl und lebt zusammen mit ihren drei Cousins in einer Umgebung, die von Zärtlichkeit und Liebe geprägt zu sein scheint. Doch nach und nach wird unter dem vermeintlichen Familienidyll eine vergiftete Clanstruktur sichtbar. Ida findet sich schließlich in einem Zirkel aus Gewalt, Sucht und Einschüchterung wieder. Als sie erkennt, dass ihre Cousins unter der Anleitung ihrer Mutter als brutale Schuldeneintreiber agieren, ist Ida hin- und hergerissen zwischen der Verstörung über die kriminellen Vorgänge und dem Mitgefühl, das sie für ihre neue Familie empfindet.
Als Ida Zeugin eines Gewaltexzesses der Brüder wird, gerät die Situation außer Kontrolle. Sie sieht sich mit ernsthaften Konsequenzen konfrontiert. Wie weit ist Ida bereit, für die neue Familie zu gehen?

»Wildland« ist ein modernes Kriminaldrama, in dem Frauen die Hauptrollen spielen, und eine radikale Reflexion über Familie, Loyalität und den Kreislauf von Kriminalität und Korruption. Zuallererst aber erzählt der Film von dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Wie ein Sog dreht sich eine verhängnisvolle Spirale, und es scheint, als wäre es der Hauptfigur unmöglich, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Unaufhaltsam und zwingend treibt das Drehbuch von Ingeborg Topsøe die Handlung voran und dabei öffnen sich immer neue dunkle Abgründe. Ihre Protagonistin muss unter widrigsten Umständen vom Mädchen zur Frau werden, ihr Leben selbst in die Hand nehmen und Entscheidungen treffen, deren Konsequenzen sie auch verantworten muss. Regisseurin Jeanette Nordahl findet in dem Film einen Zugang zu einer Darstellung von Gewalt, die sie überraschend nahe an Liebe und Zärtlichkeit verortet. 90 Minuten Hochspannung.

Produktionsland
Dänemark

Drehbuch
Ingeborg Topsøe

Kamera
David Gallego

Schnitt
Michael Aaglund

Musik
Frederikke Hoffmeier

Jeanette Nordahl schloss 2012 ihr Studium an der unabhängigen Filmschule Super16 ab, und ihr Abschlussfilm »Waiting for Phil« wurde 2013 für einen dänischen Academy Award als bester Kurzfilm nominiert. Während ihres Studiums arbeitete sie als Second-Unit-Regisseurin und Regieassistentin an gefeierten dänischen Filmen wie »The Keeper of Lost Causes« (2013), »The Absent One« (2014) und der mehrfach preisgekrönten Fernsehserie »Borgen« (2010). Ihr Debüt-Kurzfilm »Nylon« feierte seine Premiere als »Nordic Short Film Favourite« beim Göteborg International Film Festival im Jahr 2016. »Wildland« ist Jeanette Nordahls Spielfilmdebüt.